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Die Judenbank

Volksstück für einen Schauspieler von Reinhold Massag | 2002

Besetzung

Lars Wild (Dominikus Schmeinta).

Ausstattung: Bettina Plesser
Dramaturgie: Constanze Henning

Beschreibung

„Die Judenbank“ beschreibt das Leben in einem kleinen Dorf in der deutschen Provinz unter der Naziherrschaft. In kurzen, witzigen und pointierten Anekdoten wird beinahe beiläufig über die alltägliche Korruption, Machtanmaßung, Denunziation und tödliche Gewalt im Dritten Reich berichtet.

Im Stück wird von einer verrückten Begebenheit, von Dummheit, Heuchelei und Bauernschläue erzählt. Die Geschichte von dem einfachen, schwer versehrten Dorfbewohner Dominikus Schmeinta, der eines Tages nicht mehr auf seiner Lieblingsbank sitzen darf, weil darauf ein Schild befestigt ist: „Nur für Juden”.

Dominikus versteht die Welt nicht mehr und beginnt, über die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Leben in seinem Dorf zu grübeln. Die tragikomische Pointe: Er ist einer, der Verbote und Gebote achtet. Und wenn auf seiner Bank nur ein Jude sitzen darf, dann will er eben Jude werden. Ein verlogenes Idyll, ein Dorf, in dem sich eine Epoche widerspiegelt, kritikloses Mitläufertum, der ganz gewöhnliche Faschismus.

Bänke mit der Aufschrift „Nicht für Juden“ waren einmal Realität in Deutschland und Ausdruck der antisemitischen Politik der Nationalsozialisten. Mit Mitteln der Groteske beschreibt der Autor, Reinhold Massag, die Begebenheiten rund um eine „Judenbank“ mit umgekehrter Aufschrift. Es gibt komische Momente, auch befreiendes Lachen, das einem manchmal jedoch im Halse stecken bleibt.

Felix Isenbügel verkörpert nicht nur Dominikus Schmeinta, sondern schlüpft in diesem Volksstück für einen Schauspieler in die Rollen sieben weiterer Dorfbewohner.

Nach Umbesetzung: Felix Isenbügel (Dominikus Schmeinta)
Dramaturgische Betreuung: Willi Händler

Dauer der Vorstellung: ca. 65 Minuten ohne Pause

 

Video

Pressestimmen

Wolfsbruger Nachrichten vom 25. Januar 2023
"Das Verdrehte, damit Entlarvende täglicher Willkür und Verlogenheit macht das 65-minütige Stück so wichtig, so bewegend, so nötig und so beeindruckend. Schülerinnen und Schüler applaudieren."

Schaumburger Nachrichten vom 28. Januar 2022
"Felix Isenbügel vom Potsdamer Ensemble 'Poetenpack' gelang es auf eine eindrucksvolle Weise, die große Verzweiflung des früh verrenteten Sonderlings zum Ausdruck zu bringen. Zwei Wochen hatte der kurzerhand als Vertretung eingesprungene Schauspieler nur Zeit, um in die groteske Rolle hineinzuwachsen. [...] Totenstille. Erst dann verdienter Applaus [...]."

Westfälischen Rundschau/Westfalenpost vom 11. November 2021
„Lars Wild brilliert als Dominikus Schmeinta in dem Theaterstück von Reinhold Massag. Nach Schweigen verdienter Applaus.“

Bergische Morgenpost vom 21. Januar 2017
"Lars Wild verkörperte den aufrichtigen Einfaltspinsel so grandios, dass diese Figur den damaligen Zeitgeist in die Neuzeit transportierte. Mehr davon!"

Schaumburger Nachrichten vom 18. Oktober 2015
„Ein Kraftakt für Lars Wild, der 80 Minuten omnipräsent ist und sein muss. Großartig, wie es dem Darsteller gelingt, in die Welt seiner Hauptfigur Dominikus Schmeinta einzutauchen.“

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 22. Oktober 2012
„Lars Wild gelingt es, diesen ungemein pointierten, oft komödiantisch-doppelbödigen Theatertext bis in kleinste Winkel psychologisch auszuloten und so den dörflichen Mikrokosmos und die Beweggründe der Figuren plastisch auszuformen.“

Walsroder Zeitung vom 16. November 2011
„Mit seiner liebenswerten Darstellung des „Dominikus“ sorgt Wild für Empathie beim Publikum. Und im fliegenden Szenenwechsel verwandelt sich der Schauspieler durch Veränderung seiner Mimik, Gestik und Stimme – nur kurz innehaltend – in den betrunkenen Bürgermeister, seinen Neffen Hansi oder eine Frau beim Einkaufen. (…) Die Zuschauer zeigten sich angetan von der reifen Leistung Wilds und sparten am Ende nicht mit Applaus.“

Magdeburger Volksstimme vom 11. November 2002
„Lars Wild lotet bis in den kleinsten „Winkel“ diesen Text aus. Er ‚modelliert’ diese zerrissene Figur förmlich aus den knappen Satzkonstrukten (...) bemerkenswerte Spielqualität ...“

 

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