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Nathan der Weise

Gotthold Ephraim Lessing | 2015

Besetzung

Stephan Schill (Sultan Saladin [A-Besetzung]), Martin Molitor (Sultan Saladin [B-Besetzung]), Marianna Linden (Sittah, dessen Schwester [A-Besetzung]), Gislén Engelmann (Sittah, dessen Schwester [B-Besetzung]), Clara Schoeller (Recha, dessen angenommene Tochter), Andreas Hueck (Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem [A-Besetzung]), Teo Vadersen (Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem [B-Besetzung]), Gundi-Anna Schick (Daja, eine Christin, aber im Hause des Juden als Gesellschafterin der Recha [A-Besetzung]), Johanna Lesch (Daja, eine Christin, aber im Hause des Juden als Gesellschafterin der Recha [B-Besetzung]), Felix Isenbügel (Ein junger Tempelherr), Reiner Gabriel (Ein Derwisch, Al-Hafi / Ein Klosterbruder), Willi Händler (Der Patriarch von Jerusalem), Arne Assmann (Musiker), Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund (Chor von Juden, Muslimen, Christen).

Regie: Andreas Hueck
Ausstattung: Janet Kirsten
Komposition: Bardo Henning, Arne Assmann
Dramaturgie: Willi Händler
Regieassistenz: Hendrikje van de Ven

Beschreibung

Die berühmte Ringparabel steht für Toleranz und die Kraft der Aufklärung

Lessing reagierte mit seinem letzten Werk auf die religiöse Orthodoxie und Intoleranz seiner Zeit. Ort der Handlung ist Jerusalem um 1190, zur Zeit des dritten Kreuzzugs, eine Stadt, in der Christentum, Islam und Judentum direkt aufeinandertreffen. Im Mittelpunkt des Stücks steht die berühmte Ringparabel, die sich um die Frage dreht, welche der drei großen Weltreligionen die wahre sei. Nathans Antwort, der zufolge keiner der monotheistischen Religionen der Vorzug gegeben werden kann, hat an Aktualität bis heute nichts verloren.

Damit das tolerante Miteinander keine Utopie bleibt
Schülerinnen und Schüler können in die Inszenierung integriert werden 

Bei der Entwicklung des Regiekonzeptes spielten für Andreas Hueck Jugendliche von Anfang an eine große Rolle. Schülerinnen und Schüler, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, werden im Rahmen eines einwöchigen intensiven Workshops in die Inszenierung eingebunden und stehen gemeinsam mit den professionellen Protagonisten in einer Vorstellung, dem Abschluss und Höhepunkt des Projektes, auf der Bühne.

Bei den Proben werden einige autonome Szenen entwickelt, die das Geschehen zwischen den handelnden Figuren Lessings kommentieren und begleiten, sie zugleich in unsere Zeit übersetzen, auch finden Interaktionen mit den Schauspielern direkt statt. Ein muslimisches Morgengebet, eine jüdische Hochzeit, eine jüdische Beerdigung und eine katholische Erstkommunion werden auf der Bühne nachgezeichnet, jeweils von für den Ritus typischer Musik begleitet. Diese zunächst vereinzelten musikalischen Elemente vereinigen sich im Schlussbild zu einem gemeinsamen Ensemble.

Der Regisseur wird dabei von einer erfahrenen Kollegin der „krassfriedlich GbR“ (Gewaltprävention – Workshop für Schulen) aus Berlin unterstützt, einem Verbund aus Schauspielerinnen und Schauspielern, die sich theaterpädagogischen Konzepten von künstlerischer Seite aus annähern.

Dauer der Vorstellung: 2 Stunden 50 Minuten mit einer Pause

Video

Pressestimmen

Siegener Zeitung vom 23. März 2018
"Ein muslimisches Morgengebet, eine jüdische Beerdigung, eine jüdische Hochzeit und ein christliches Abendmahl: Die Schülerinnen und Schüler stellten diese Bräuche der drei monotheistischen Weltreligionen dar. Sie lockerten das Geschehen auf. Vor allem das Lied „Masel tov“, das zweimal an diesem Abend zu hören war, belebte die Vorstellung – das Publikum belohnte das mit Applaus. [...] Teo Vadersen verkörperte Nathan hervorragend, man nahm ihm die Rolle ab."

Westfalenpost vom 23. März 2018
"Wahrheit und die Sehnsucht nach einer friedlichen Welt sind somit die bewegenden Themen des Stücks. Auch die Profis und die Nachwuchstalente harmonieren perfekt in ihrer Zusammenarbeit. Ihre Szenen gleiten untermalt von Musik nahtlos ineinander über."

Der neue Tag - Oberpfälzischer Kurier vom 21. März 2018
"Teo Vadersen als gewitzter und weiser Jude spielt nuancenreich, bestens temperiert mit Herz, Kopf und Präsenz - kaum vorstellbar, dass die Rolle noch besser zu besetzen wäre. [...] Die Bühne [...] entwickelt mit Hockern und angedeuteten Tempelsäulen eine enorme Symbolkraft: am Ende - als die vielfältigen Verwandtschaftsverhältnisse der Protagonisten aufgeklärt werden - werden die vielen kleinen Säulen umgeworfen, und sternförmig aufgelegt. Sie weisen zu einer neuen, gemeinsam errichteten massiven Säule, von der alles ausgeht. Langer Applaus von einem begeisterten und erfreulicherweise sehr jungen Publikum"

Westfalenpost (online) vom 19. März 2018
Theaterbühne statt Aula: Die Gymnasiasten verstärken „Poetenpack“ im Dahlbrucher Gebrüder-Busch-Theater. Beitrag zu den Wochen gegen Rassismus.

Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung vom 19. September 2017
„Echt krass! Theater4You“ startet mit einem intensiven Schulprojekt in die neue Saison. Achtzehn Schülerinnen und Schüler der internationalen Klasse und des Kurses „Darstellen und Gestalten” wirken an der außergewöhnlichen Inszenierung mit. In einem einwöchigen Workshop arbeiten die Jugendlichen nun gemeinsam mit den Profi-Schauspielern vom Theater „Poetenpack“. Am Dienstag, 26. September, ist das Ergebnis um 10 Uhr zu sehen."

DeWeZet vom 28. September 2016
„Zentraler Pol und Angelpunkt - klar doch: die Ringerzählung - und die lebt, auch hier, vom Nathan. Eine bewundernswerte Leistung von Teo Vadersen. [...] Zutiefst beeindruckend - so ganz still und konzentriert ist Theater-Publikum selten - die Schüler, die hier als Chor so multikulturell eingesetzt werden. [...] Andreas Hueck hat die Idee mit jungen Immigranten symphatisch umgesetzt und dem Stück damit eine Realität gegeben, die es sonst vermutlich nicht mehr gehabt hätte." 

Rundfunk Berlin-Brandenburg, Kowalski & Schmidt vom 17. Januar 2016
„Nathan und die Flüchtlinge - Simone Kabst (Sittah) "Ich glaube, das ist das größte Geschenk, das wir bekommen, der persönliche Kontakt, der entschärft alles, der entschärft Vorurteile, Missverständnisse und macht auf einmal einen Horizont frei."

Kultursegler vom 30. Oktober 2015
"Märchenhaft schön. Dieser Ring ist von feinstem Schliff, facettenreich schillernd, rund und märchenhaft schön."   

Deutschlandfunk, Kultur heute vom 30. Oktober 2015
„Versöhnung der Religionen? - Der Regisseur Andreas Hueck schafft es mit seinen vorzüglichen Schauspielern auf einer nur mit wenigen Säulenresten ausgestatteten Bühne, aus Lessings Demonstrationsfiguren lebendige Menschen zu machen. (...) Wir erleben ein freies Theater, das einen "Nathan" von zugleich poetischer und politischer Klarheit präsentiert."

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 17. Oktober 2015
"Wir brauchen mehr Ringe - 16 Jugendliche, die zum Teil erst seit wenigen Monaten in Deutschland sind, begleiten nun das Stück, vornehmlich drei Szenen, in denen es um religiöse Rituale geht: eine katholische Erstkommunion, ein muslimisches Morgengebet und eine jüdische Hochzeit und Beerdigung."

Märkische Allgemeine vom 16. Oktober 2015
"Weil auch neun Flüchtlingskinder verschiedener Religionen aus einer Willkommensklasse der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule an der Inszenierung mitwirken, sind bereits die Theaterproben zu einer ersten Prüfung in Toleranz geworden. Rituale aus drei Religionen finden im Rahmen des Stücks in der Kirche statt."

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 6. Juli 2016
"Sprachtraining in einer Willkommensklasse"

 

Bisherige Gastspiele

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2015
Potsdam

Repertoire

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Auf der Suche nach dem Glück
Dialogbühne Extra | 2024

Die Tür nebenan (La porte à côté)
von Fabrice Roger-Lacan | Deutsch von Pamela Knaack | 2024

Ein Blick zurück nach vorn - das Theater Poetenpack wird 25!
Dialogbühne Extra | 2024

Dädalus und Ikarus
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Prinz Friedrich von Homburg
Heinrich von Kleist | 2023

Jeppe vom Berge oder Eine Nacht im Paradies
von Ludvig Holberg, in der Bearbeitung von Heinz Kreidl nach einer Übersetzung von Angelika Gundlach | 2023

Franziska Linkerhand
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Das Spiel von Liebe und Zufall
von Marivaux | 2018

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GIFT. Eine Ehegeschichte
von Lot Vekemans | 2017

Der kleine Prinz
Familienstück nach Antoine de Saint-Exupéry, dramatisiert von Elisabeth Vera Rathenböck | 2017

Nathan der Weise
Gotthold Ephraim Lessing | 2015

Theater als Erfahrungsraum
Jugendliche mit Schauspielern auf einer Bühne | 2015

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Yasmina Reza | 2024