Motiv (c) Rayk Goetze

Prinz Friedrich von Homburg

von Heinrich von Kleist

Spieldauer:

2h 10min,
inkl. Pause

Kein anderes klassisches Drama wurde in seiner Geschichte so unterschiedlich verstanden, wie Kleists Schauspiel um den Prinzen von Homburg. Das Stück aus Preußens Geschichte blieb, wie es ihm der Dichter prophezeit hat, bis heute ein Streitobjekt um die richtige Lesart.

Wie erzählt man die Geschichte des Prinzen, der bei einer militärischen Strategiebesprechung unaufmerksam ist und dadurch zu früh und gegen den ausdrücklichen Befehl des Kurfürsten in die Schlacht bei Fehrbellin eingreift? Dabei zwar einen Sieg erringt, aber auch den Zorn seines Vorgesetzten auf sich zieht, und daraufhin zum Tode verurteilt wird? Wie erzählt man die alte Kriegsgeschichte heute, in einer Zeit, in der Bilder vom gegenwärtigen Krieg in Europa die Nachrichten beherrschen?

Mit Kleist nähern wir uns der Frage, ob ein Gesetz über dem Menschen steht, das ihn zur Selbstaufgabe verpflichtet. Wächst hier der Mensch angesichts seiner Pflichten oder untersteht er nur einem unmenschlichen Kriegsrecht?

Ohne in eine falsche Aktualisierung zu verfallen, möchte das Poetenpack Kleists Kriegsschauspiel, das für den Prinzen schließlich wie nach einem schlechten Traum glücklich endet, spannend erzählen, ohne den Albtraum des real tobenden Kriegs vergessen zu machen.

Foto: Marcus Lieberenz

Fotos: Marcus Lieberenz

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Video: Stephan Samuel