
Motiv (c) Rayk Goetze
Prinz Friedrich von Homburg
von Heinrich von Kleist
Kein anderes klassisches Drama wurde in seiner Geschichte so unterschiedlich verstanden, wie Kleists Schauspiel um den Prinzen von Homburg. Das Stück aus Preußens Geschichte blieb, wie es ihm der Dichter prophezeit hat, bis heute ein Streitobjekt um die richtige Lesart.
Wie erzählt man die Geschichte des Prinzen, der bei einer militärischen Strategiebesprechung unaufmerksam ist und dadurch zu früh und gegen den ausdrücklichen Befehl des Kurfürsten in die Schlacht bei Fehrbellin eingreift? Dabei zwar einen Sieg erringt, aber auch den Zorn seines Vorgesetzten auf sich zieht, und daraufhin zum Tode verurteilt wird? Wie erzählt man die alte Kriegsgeschichte heute, in einer Zeit, in der Bilder vom gegenwärtigen Krieg in Europa die Nachrichten beherrschen?
Mit Kleist nähern wir uns der Frage, ob ein Gesetz über dem Menschen steht, das ihn zur Selbstaufgabe verpflichtet. Wächst hier der Mensch angesichts seiner Pflichten oder untersteht er nur einem unmenschlichen Kriegsrecht?
Ohne in eine falsche Aktualisierung zu verfallen, möchte das Poetenpack Kleists Kriegsschauspiel, das für den Prinzen schließlich wie nach einem schlechten Traum glücklich endet, spannend erzählen, ohne den Albtraum des real tobenden Kriegs vergessen zu machen.
Besetzung:
Teo Vadersen
Gundi-Anna Schick
Jörg Vogel
Barbara Fressner
Markus Schoenen
Paul Weismann / Ralph Sählbrandt
Stephan Schill / Georg Peetz
Reiner Gabriel
Regie: Andreas Hueck
Ausstattung: Janet Kirsten
Dramaturgie: Willi Händler
Regieassistenz: Dorothea Miriam Endfellner
Kostümassistenz: Stalina Ovsiannikova
Sounddesign: Arne Assmann
Fotos: Marcus Lieberenz

Video: Stephan Samuel